Von den Lord-Howe-Inseln nach Europa

Begeben wir uns auf die „Spur des Pflanzenjägers“, müssen wir 217 Jahre in die Vergangenheit reisen und die halbe Welt umrunden.

Am 17.02.1788 protokolliert Ltd. Henry „Ball“ Lidgbird an Bord der „HMS Supply“ die Entdeckung einer kleinen Inselgruppe 600 km östlich von Australien. Er befand sich mit seiner Crew auf einer Seereise zwischen Sydney und dem Ziel Norfolk Island. Auf der Rückreise beschloss Lidgbird, die Insel direkt anzulaufen, um dort vor Anker zu gehen, wobei er sofort den Anspruch als britischen Besitz geltend machte. Er benannte sie nach Lord Howe, dem obersten Admiral der britischen Flotte.

Ltd. Lidgbird hatte zwar erste Aufzeichnungen über dieses außergewöhnliche Paradies am Ende der Welt gemacht, es ist aber nicht mehr nachvollziehbar, ob er von den vorgefundenen Palmen schon ein Exemplar mit nach Sydney genommen hat.

Mehr über die Lord-Howe-Inseln in dem sehenswerten Filmbericht:
"Schatzkammer des Lebens - Die Lord-Howe-Inseln im Südpazifik"

Gerade einmal 2000 Fußballfelder oder die Fläche des Münchner Stadtbezirks Allach-Untermenzing misst die Inselgruppe in den Weiten des südlichen Pazifischen Ozeans und doch steckt sie voller Superlative: Lord Howe - ein Paradies für brütende Seevögel und randgefüllt mit Skurrilitäten aus dem Raritätenkabinett der Schöpfung, die einzig und allein hier zu finden sind. Frühe Seefahrer und Heerscharen eingeschleppter Tier- und Pflanzenarten haben vielen einheimischen Vogelarten den Garaus gemacht. Im Laufe der letzten 200 Jahre sind neun der fünfzehn meist flugunfähigen Landvogelarten von Lord Howe von der Bildfläche des Lebens verschwunden. Auf Lord Howe Island ist alles ein bisschen extrem. Es ist so winzig, dass es die meisten Landkarten glatt übersehen. Trotzdem besitzt die Inselgruppe seit Beginn der Achtziger Jahre den Status eines Welterbes der UNESCO. Den Status „Weltnaturerbe der Menschheit“ verdankt der Archipel neben seiner bizarren Schönheit der unvergleichlichen Tier- und Pflanzenwelt. Die Hand voll scharf gezackter Inselsplitter, die rund 700 km nordöstlich von Sydney aus dem tiefen Blau des Südpazifik ragen, sind die Reste eines ehemaligen Vulkankegels, der sich als gewaltiger Seeberg vor sechs bis sieben Millionen Jahren vom Meeresboden an die Oberfläche wälzte. Seither ist Lord Howe Island ein Garten Eden der Evolution – mit einer Vielzahl endemischer Arten.
Link zur Homepage des Filmautors Dr. Sparwasser: www.perentie-productions.net